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Schutzmäntelchen

  • Autorenbild: Liv
    Liv
  • 28. Nov. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Möchtest du ein Mensch sein, der aus der eigenen Verletzung heraus handelt und damit bewusst oder unbewusst auch andere Menschen verletzt? Oder möchtest du deine Verletzung begrüssen, kennenlernen und annehmen? Möchtest du Mitgefühl für deine Verletzung entwickeln, damit du heilen und du auch Mitgefühl für andere entwickeln kannst?

Wie möchtest du durchs Leben gehen? Wie tief bist du bereit hinzuschauen? Sind möglicherweise genau diese Beziehungen, die du ablehnst, diejenigen, von denen du am meisten lernen kannst?

Ist es wirklich die Beziehung oder der andere Mensch, den du ablehnst oder ist es deine Angst dich einem Gespräch zu stellen und dir möglicherweise einzugestehen, dass auch du verletzend warst? Ist es vielleicht auch die Angst wahrhaftig zu sein, dich zu zeigen, wer du wirklich bist hinter dieser coolen Fassade?

Es gibt Menschen, die sind so verletzt, dass sie nicht mal mehr Gründe wissen möchten, sie wollen nicht mal mehr verstehen, warum ein Mensch einen Termin absagt, oder warum ein Mensch emotional wurde, oder warum ein Mensch ein Versprechen nicht halten konnte. Die Verletzung in ihnen ist so gross, dass etwas in ihnen taub geworden ist. Das ist aber nichts Böses. Es ist ihr Schutzmäntelchen, den sie sich irgendwann bei heftigem Gewitter über die Schultern geworfen haben, um nicht mehr nass zu werden. Und meistens hat die Imprägnierung gewirkt und liess jeden Regentropfen abprallen. Egal wie gross oder klein er war. Und so liefen sie irgendwann nur noch mit dem Schutzmäntelchen rum und liessen gar nichts mehr an sich heran. Und wenn doch wiedermal etwas feucht durchsickerte, wurde neu imgrägniert. So wurde eine starre feste Kleistermasse um sie herum aufgebaut, die fähig wurde in Windeseile eine emotionale Verbindung wegzuignorieren und so zu tun, als wäre ihnen alles egal. Schicht für Schicht baute sich mehr Imprägnierungsspray auf der Haut des Schutzmäntelchens auf und wurde immer unbeweglicher. So wie keine Feuchte mehr durchsickern konnte, so kam aber auch keine Luft zum atmen mehr durch. Sie konnten gar nicht mehr einstufen, ob der Regen Wasser zum Trinken spendete oder es sich um eine Gewitterwolke handelte, die sich einfach über ihnen ergoss. Feuchte, Regen, Tropfen, Sturm - egal was war, immer wurde sofort das Mäntelchen übergestülpt. Und irgendwann wurde das Mäntelchen so normal, dass es auf jeder Tagesreise dabei war. Es war nicht mehr wegzudenken.

Das Schutzmäntelchen wurde so zum täglichen Begleiter, ohne zu hinterfragen, ob manchmal vielleicht ein Sonnenschirm geeigneter wäre.



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